70 % der Mallorquiner befürworten Bevölkerungsgrenzen

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70 % der Einwohner Mallorcas befürworten eine Begrenzung der Bevölkerungszahl

Einleitung

Laut einer Studie zeigen 70 % der Bewohner Mallorcas Unterstützung für die Einführung von Grenzen beim Bevölkerungswachstum, während nur 6,3 % dies für unnötig halten. Der Rest ist unentschlossen. Diese Ergebnisse stammen aus der Untersuchung Turisme o no turisme? La visió del resident, die 900 Einwohner aus 45 der 53 Gemeinden der Insel befragte.

Hintergründe und Aussagen

Joan Enric Capellà, der Autor des Berichts, ist Geograf, Unternehmer und Mitbegründer der Diskussionsplattform Homo Turisticus, die sich für einen ausgewogeneren Tourismus einsetzt. Er betont, dass der Tourismus das territoriale Modell beeinflusst und eine Transformation des Sektors notwendig sei, um Veränderungen zu bewirken.

Capellà erklärt, dass, wenn die Balearen als ultraperiphere Zone wie die Kanarischen Inseln eingestuft würden, dies Vorteile bei der Umsetzung bestimmter Maßnahmen zur Begrenzung der Bevölkerungszahl bieten könnte. Dennoch weist er darauf hin, dass es einen Unterschied zwischen dem gibt, was die Menschen möchten, und dem, was tatsächlich umsetzbar ist. Die physischen und ökologischen Grenzen Mallorcas seien klar, jedoch variiere die gesellschaftliche Wahrnehmung je nach wirtschaftlicher Lage und der Dauer des Aufenthalts der Bewohner auf der Insel.

Ergebnisse der Studie

Die Studie zeigt, dass die mallorquinische Gesellschaft der Meinung ist, dass ein unendliches Wachstum nicht möglich ist. Der traditionelle Tourismus sei erschöpft und es bestehe ein dringender Bedarf an Transformation. So lehnen 50,7 % der Befragten Untätigkeit ab und setzen sich für die lokale Identität ein, einschließlich Sprache, Kultur und lokalen Handel, um sich von der Globalisierung abzuheben. 53,1 % sprechen sich gegen das weitere Eindringen von Franchiseunternehmen und ausländischen Firmen aus. Dennoch betont Capellà, dass kein antitouristisches Gefühl vorherrscht, sondern vielmehr die Notwendigkeit einer Kursänderung. Der Tourismus sei nach wie vor eine wichtige Einnahmequelle, müsse sich aber anpassen. 46,1 % der Befragten sind gegen ein hypothetisches Verbot der freien Mobilität von Touristen auf der Insel.

Weitere Meinungen und Kontroversen

Ein überwältigender Anteil der Befragten (85,4 %) lehnt den Bau weiterer Hotels und Apartments ab, jedoch gibt es gemischte Meinungen zur Ausweitung von Ferienwohnungen: 48,2 % sind dagegen, 22,7 % dafür, und 26 % sind unentschlossen. Ebenso befürworten 86,3 % die Kontrolle der Immobilienspekulation, doch bleibt die Frage offen, wer bereit wäre, auf hohe Verkaufspreise zu verzichten. Capellà merkt an, dass der Immobilienmarkt eine doppelte Moral aufweist, da jemand nur kaufen kann, wenn jemand anderes verkauft.

Fazit

Ein weiteres bemerkenswertes Ergebnis der Studie ist, dass 62,3 % der Befragten die Einschränkung des Bootsverkehrs aufgrund seines Umwelteinflusses unterstützen.

Quelle: Ultima Hora

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